Früher und Heute: Sie sucht Ihn Anzeigen vs. modernes Online Dating

“Sie sucht ihn”, “Er sucht Sie” “Sie sucht Sie” usw. Das waren noch Zeiten. Schwarze Druckbuchstaben auf beigefarbenem Zeitungspapier. Luxusgut, denn nicht gerade billig. Eine Anzeige in der Zeitung kostet schließlich Geld. Und der Preis spiegelte sich grundsätzlich in der Länge der Anzeige wieder. Wir wussten gar nicht, dass man so viele gängige Worte abkürzen konnte. Eine neue Art der Stenografie entwickelte sich. Und nach einigen Jahren waren wir tatsächlich in der Lage, die Anzeigensprache lesen zu können. Wir wussten, was mit den Abkürzungen gemeint war. Das Durchschnittsalter? Irgendwas um die 40 bis 50 vermutlich? Die Namen? Altbacken. Harald, Silke, Dieter, Detlef oder Jutta. Hatten diese Menschen es nötig? Ja, auf jeden Fall. Zumindest sind wir davon ausgegangen, wenn wir nicht im selben Alter waren und wesentlich weniger Lenze miterlebt haben. Waren wir interessiert, wenn wir im selben Alter waren? Natürlich, denn die Vorstellung dass da draußen ebenfalls einsame Herzen ziellos umher wanderten, brachte uns dazu zu träumen. Wie schön wäre es, wenn sich zwei einsame Herzen auf diesem so simpel erscheinenden Weg finden würden? Welch großartige Liebe könnte daraus resultieren? Illusion? Mehr als das! Denn wer auch immer sich hinter der ziemlich langen Chiffre verbirgt, empfindet offensichtlich ebenso wie ich. Deshalb muss ich auf diese Anzeige reagieren. Vielleicht auch einfach nur, um herauszufinden ob ich Recht habe oder nicht.

20 Jahre später sieht die Sache ein bisschen aus. Dafür sorgen Dating-Plattformen wie z.B. Parship (siehe http://www.dating-insider.de/parship.html), die aktuell omnipräsent sind.. Illusion? Ja, die ist immer noch existent. Daran hat sich nichts geändert. Unsere Vorstellungskraft ist immer noch ein wesentlicher Bestandteil der Partnerwahl. Allerdings “dürfen” wir uns inzwischen ganz offiziell viel oberflächlicher verhalten. Wenn es auch bis vor ein paar Jahren noch hieß: “Es kommt auf die inneren Werte an”, konzentrieren wir uns heute nur noch auf: “Hot or not”. Das lässt sich am besten mit der App Tinder realisieren. Das Prinzip der App ist mehr als einfach: Mit einem kurzen Blick auf das Foto eines Users, entscheidet der Anwender, ob die Person attraktiv ist oder nicht. Und zwar mit einem einzigen Klick. Nach dem Klick wird die entsprechende Person in ihrem Profil darüber informiert, dass das Foto jemandem gefällt. Es wurde quasi ein Match getroffen und beide Personen wissen nun, dass die Sympathie zumindest auf der einen Seite besteht. Die andere Person hat nun die Möglichkeit zu bestätigen oder abzulehnen: Der Vorteil: Selbst ein “Korb” wird nicht wirklich wahrgenommen, da das Matchen immer weiter geht. So lange, bis alle Nutzer aus der unmittelbaren Umgebung “bewertet” wurden. Wenn also keine Sympathie auf der anderen Seite besteht, bekommt der Matcher davon nicht viel mit, da er vermutlich schon wieder vergessen haben dürfte, wen er schon alles gematcht hat. Das erinnert ein bisschen an Speed Dating, könnte aber schon eher als Massenabfertigung bezeichnet werden. Der neueste Tinder Algorithmus versucht außerdem zu berücksichtigen, wie beliebt die einzelnen Nutzer sind, um dann auch verstärkt Menschen in der “gleichen Liga” einander vorzustellen. Damit wird auch verhindert, dass jemand ständig andere Leute “Liked”, aber selbst selten geliked wird”. Verglichen mit den gedruckten Kontaktanzeigen von früher, ist das schon ein riesiger Meilenstein in der Partnersuche.

Wesentlich klassischer geht es dagegen auf Parship zu. Hier lässt sich der Anbieter die seriösen Absichten mit einer monatlichen Nutzungsgebühr bestätigen. Der Vorteil: Auf Parship werden unterschiedliche Ambitionen abgedeckt, weshalb auch nach neuen Freundschaften oder sogar Hochzeitsmöglichkeiten gesucht werden kann. Das Portal fokussiert sich nicht nur auf Sexkontakte und zeichnet sich damit durch die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten aus.